«Healthcare- bzw. Pharma-Marketing ist anders!» So lautet eine typische Aussage vieler Marketeers in diesem Bereich. Die Gründe dafür sind vielfältig, u.a.: staatliche Regularien, juristische Beschränkungen des Wettbewerbs- und Werberechts, zum Teil festgelegte Preise, das Auseinanderfallen von Zahlung, Entscheidung und Nutzung bei Medikamenten. Dennoch: Auch im Healthcare-Marketing geht es um Kunden und Wettbewerbsorientierung. Und es gibt nicht nur einen Kunden, sondern zahlreiche: Patientinnen und Patienten, Haus- und Fachärztinnen und -ärzte, Krankenversicherungen, Spitäler, Gesundheitsdienste. Mit anderen Worten: Marketing in diesem Sektor ist herausfordernd.
Es ist Aufgabe der (Gesundheits-)Politik, die wirtschaftlichen, technologischen und gesellschaftlichen Bedingungen des Gesundheitsmarkts zu definieren: beispielsweise die Frage, wie viel Staat und wie viel Markt man zulassen will. Für das Marketing definiert dies die Rahmenbedingungen, innerhalb derer Spielräume für eine marktorientierte Unternehmensführung zu nutzen sind. Im Idealfall würde dies zu einer bestmöglichen Patientenorientierung führen, denn deren Gesundheitsversorgung ist der übergeordnete Zweck.
Der Gesundheitsmarkt gehört – neben Ernährung und Mobilität – weltweit zu den am stärksten wachsenden Wirtschaftssektoren. Medizinische Innovationen ermöglichen nicht nur ein steigendes Lebensalter, sondern auch eine verbesserte Lebensqualität. Einschränkende Faktoren sind die damit einhergehenden hohen wirtschaftlichen Kosten sowie der sich verschärfende Fachkräftemangel. Beides kann zu Versorgungsengpässen führen. Daher ist es entscheidend, dass der Markt über starke Marketing- und Employer-Branding-Kompetenzen verfügt. Während das Pharma-Marketing zahlreicher Grossunternehmen sowie das Krankenversicherungsmarketing im Branchenvergleich durchaus als Best Practice angesehen werden können, gibt es andere Bereiche, in denen Marketing durchaus noch Nachholpotenzial aufweist, beispielsweise im Spital- und Zuweisermarketing. Ferner lässt sich feststellen, dass häufig Kooperationen mehrerer Player erforderlich sind, um die bestmögliche Effektivität und Effizienz zu erzielen. In diesem Fall muss Marketing auch versuchen, die Politik und somit die Rahmenbedingungen zu beeinflussen.
In der vorliegenden Ausgabe freuen wir uns, Ihnen ein exklusives Interview mit Florian Schick, dem CEO von Merck Schweiz, präsentieren zu können. Er teilt seine Ein[1]sichten zu den Herausforderungen am Life-Sciences-Standort Schweiz, diskutiert die Dynamik im Pharma-Marketing und erläutert innovative Employer-Branding-Massnahmen.
Erfahren Sie ferner, warum Ihre Versicherung möglicherweise nicht für Ihr Fitnessstudio zahlt oder wie Krankenhäuser professionelles Zuweisermanagement betreiben können. Entdecken Sie, wie strategisches Omni-Channel-Marketing die Interaktion mit Healthcare Professionals (HCPs) optimieren kann. Und erfahren Sie, wie Healthtech-Innovationen den Produkt-Markt-Fit verbessern können. Zudem erläutert ein Beitrag, wie personenzentrierte Innovationen die Gesundheits[1]systeme transformieren können.
Lassen Sie uns gemeinsam den Healthcare und Pharma-Markt weiterentwickeln und die Zukunft der Gesundheitsversorgung zum Wohle aller Patientinnen und Patienten aktiv mitgestalten.