Man kann nicht nicht kommunizieren. Dieses vom österreichisch-amerikanischen Paul Watzlawick aufgestellte Axiom trifft nicht nur auf die persönliche Kommunikation von Menschen zu, sondern auch auf die Kommunikation von Unternehmen.
Auch Unternehmen ist es nicht möglich, nicht zu kommunizieren. Spätestens dann, wenn ein Unternehmen mit seinen Kunden in Kontakt tritt, findet Kommunikation statt. Wann die Customer Journey für den Kunden beginnt und wie diese verläuft, kann von Unternehmen allerdings massgeblich durch aktives Kommunikationsmanagement beeinflusst werden.
Eine besondere Unmittelbarkeit erfährt die Kommunikation, wenn sie live und somit persönlich stattfindet. Sie eröffnet Unternehmen die Möglichkeit, direkt in Kontakt mit (potenziellen) Kunden zu treten – sei dies in Form eines Messeauftritts, eines Sponsorings, eines Firmen-Events oder eines temporären Verkaufsstandortes.
Die vorliegende Marketing Review St.Gallen widmet sich verschiedenen Aspekten von Live Communication: Wie gelingt es, ein maximales Markenerlebnis anhand einer integrierten Kommunikationsdramaturgie zu schaffen und dieses digital zu verlängern?
Wie lassen sich anhand von Live Events emotionale Erlebniswelten für bestimmte Zielgruppen kreieren? Welche Möglichkeiten bieten temporäre Kommunikationsgefässe wie Messen und Pop-up-Stores? Wie lässt sich die Face-to-Face-Kommunikation
von Messen virtuell verlängern und multiplizieren? Und warum greifen Unternehmen vermehrt auf Sportkommunikation zurück, um Bekanntheit zu generieren und ihr Markenimage zu stärken?
Auch wenn die Digitalisierung das Marketing derzeit stark beeinflusst – die persönliche Kommunikation bleibt das stärkste und herausforderndste Instrument eines Kundenbeziehungsmanagements, in das es sich zu investieren lohnt.
Prof. Dr. Sven Reinecke