Viele etablierte Handelsunternehmen befinden sich im Umbruch. Die schnell voranschreitende Digitalisierung fordert den Umbau etablierter Geschäftsmodelle, weit über das Handelsmarketing hinaus. Symptomatisch für diese Entwicklung ist der Schritt von Wal-Mart zu werten, künftig grosse Teile des Sortiments über den Marktplatz von Google anzubieten. Damit begnügt sich der weltgrösste Händler mit der Rolle des Zulieferers und überlässt die Händlerrolle einem Konzern, der sich besonders gut mit Suchmaschinen auskennt.
Ausgehend vom Bedürfniswandel und den technologischen Entwicklungen rund um das Internet, entstehen neue Handelsformen mit vollkommen anderen Geschäftsmodellen und bis anhin unbekannten Akteuren. An der Schnittstelle zum Kunden, dort wo sich in der Vergangenheit häufig allein der klassische Handel bewegte, kommen Hersteller wie Adidas oder Technologiekonzerne wie Google, Amazon oder Microsoft hinzu. Es entstehen neue Distributionsstrukturen, wie beispielsweise im Markt für Ferienreisen, wo das klassische Reisebüro stark an Bedeutung verloren hat.
Das Neue im Handel kommt vernetzt, bequemer, schneller und vor allem personalisierter daher. Für das Marketing in Unternehmen, die einer Handelstätigkeit nachgehen, ergeben sich neue Chancen. Mit der digitalen Disruption erhält das Retail Marketing revolutionäre Möglichkeiten, um den Kundennutzen zu erhöhen und damit an Relevanz zu gewinnen. Erfahren Sie im vorliegenden Schwerpunktheft zum disruptiven Handelsmarketing mehr über diese spannende Entwicklung.
Prof. Dr. Thomas Rudolph